Einfluss auf die Selbst-Wahrnehmung

Das Didgeridoo-Spielen hilft dir, bewusster auf einige Dinge an und in deinem Körper zu achten, insbesondere deine Atmung und dein Wohlbefinden stehen im Fokus: Wie viel Luft habe ich noch, wann sollte ich atmen, habe ich zu viel geatmet, wie geht es mir damit?

Diese Form der Achtsamkeit auf dein körperliches Wohlbefinden hat dann positive Auswirkungen auf:

  • deine Wahrnehmung deines Körpers und deiner Emotionen, die dir bewusster werden,
  • deine Gestaltung von Ruhephasen, da du Anstrengung deutlicher spüren kannst,
  • deine Art, dich selbst zu fühlen wird intensiviert und mag zu einer neuen Form der Selbstwahrnehmung führen.

Einfluss auf dein Sprechen

Das Didgeridoo-Spielen greift in deinen gesamten Sprech- und Atemapparat ein, da viele feine Muskeln und Mechanismen koordiniert werden müssen. Insbesondere die Wahrnehmung der Zungenposition und des Lufthaushalts sind von zentraler Bedeutung.

Das absichtliche und gezielte Ansteuern des Sprech- und Atemapparats hat dann positive Auswirkungen auf:

  • dein Bewusstsein um deine Atmung, mit der du deine Ruhe beim Sprechen verbessern kannst,
  • deine Stimmlage, da du verschiedene Aspekte der Stimme zu beherrschen lernst und dich darüber in die sogenannte Stimmmittellage bringen kannst,
  • deine Sprechtechnik, die dich im Raum und in der Kommunikation präsenter werden lässt.

Auswirkungen auf Schnarchen und Apnoe

Immer wieder hört man, dass sich das Spielen des Didgeridoos positiv auf das Schnarchen und die Apnoe, das Aussetzen der Atmung im Schlaf, auswirken soll. Medizinisch bewiesen ist es nicht, wenngleich es Hinweise in diese Richtung gibt (vgl. British Medical Journal, BMJ 2006). Vorstellbar ist es allemal, denn es wird der gesamte Atemapparat trainiert und vor allem der Zungenmuskel gestärkt. Auch wird uns unsere Atmung bewusster, wir werden achtsamer. Ob sich durch das Spielen bei dir aber tatsächlich eine Verbesserung des Schlafs einstellen mag, ist eine individuelle Frage und wird sich nur mit Geduld und über die Zeit herausfinden lassen.

Da ich nicht therapeutisch arbeite, biete ich keine auf Apnoe oder Schnarchen abzielenden Übungen an. Bei mir lernst du schlicht, das Didgeridoo zu spielen. Welche Wirkungen das bei dir auslösen mag, unterliegt nicht meinem gezielten Einfluss.

Effekte für das Meditieren

Das Didgeridoo-Spielen fördert eine wichtige Grundlagen zur Meditation, nämlich das bewusste Atmen. Eine gängige Praxis, um mit einer Meditation zu beginnen, ist das Beobachten des Atmens und das bewusste Eintreten in einen Atemrhythmus.

Die Arbeit des Zwerchfells von der Tätigkeit der Brustmuskulatur zu unterscheiden und beide zu verfolgen, lernt man beim Didgeridoo-Spielen sehr schnell. Auch die willentliche Kontrolle dieser beiden Atmungsaspekte werden hier eingeübt. Dies ist notwendig, um beim Spielen die Atmung eben genau dort in das gespielte Stück einbauen zu können, wo sie rhythmisch zwingend oder passend ist. Zudem wird erst durch die kontrollierte Länge und Tiefe der Atmung das freie, insbesondere meditative Spiel, das sich ja durch lange und vorwiegend ruhige Passagen auszeichnet, überhaupt ermöglicht. Man muss schon sehr genau auf die Atmenbedarfe des Körpers achten, damit nicht zu viel oder zu wenig Atmenluft in den Lungen das Wohlbefinden beim Spielen stört.

Dieses achtsame und bewusste Atmen kannst du dann als Erfahrung mit in deine Meditation nehmen. Und umgekehrt: Bist du geübt im Meditieren oder dem Achtsamsein, kannst du diese Erfahrung ins Didgeridoo-Spielen einfließen lassen.